Beispiele von Kreditnehmerinnen in Kongo

“Heute werde ich von den Leuten im Quartier respektiert.”
Marceline Lokilo ist 1963 geboren und lebt in Basankusu im Norden der Demokratischen Republik Kongo. Sie ist verheiratet und Mutter von fünf Kindern. Früher arbeiteten sie und ihr Mann als Lehrer. Aber beide Löhne zusammen erbrachten nicht einmal 100 Dollars, so dass das Leben sehr schwierig war. 1988 entschied sich Marceline Lokilo, den Lehrerberuf an den Nagel zu hängen und künftig Fische zu verkaufen. So hielt sie die Familie mehr schlecht als recht über Wasser.
Aufwärts ging es ab 2009, als sie von Swisshand “unternehmerische” Schulung und danach einen Kredit in der Höhe von 135 US-Dollars erhielt. Mit dem Geld beschaffte sie sich in der Stadt Kleiderstoffe, die sie dann auf dem lokalen Markt verkaufte. Mit einem Teil des Erlöses zahlte sie den Kredit zurück, den Rest investierte sie in ihre angestammte Tätigkeit, in den Fischhandel. Noch heute bildet dieser die Existenzgrundlage der Familie. 2010 erhielt Marceline Lokilo von Swisshand einen zweiten Kredit (150 Dollars) und 2012 einen dritten (200 Dollars).
Dank der Kredite von Swisshand konnte Marceline Lokilo das Haus mit einem Wellblech-Dach abdecken, zwei ihrer Kinder studieren lassen und den Fischhandel auf eine solide Grundlage stellen. “Mit dem Erlös aus dem Fischverkauf,” erzählt Marceline Lokilo, “bin ich in der Lage, für den Unterhalt der ganzen Familie zu sorgen, ohne auf das magere Gehalt meines Mannes angewiesen zu sein”. Dank der Ausbildung, die sie durch Swisshand erhielt, konnte sie die Verwaltung der Finanzen verbessern. Das kleine Geschäft läuft gut. Sie fügt strahlend bei: “Heute werde ich von den Leuten im Quartier respektiert. Ich bin stolz auf meinen Erfolg”. Als nächstes will sie ein zweites Grundstück kaufen und das Warenangebot ausweiten.

“Ich möchte noch ein kleines Haus bauen.”
Maman Eyenga Lokinga ist 1968 geboren und lebt ebenfalls im Norden Kongos, in der Ortschaft Lisafa. Sie ist verheiratet und Mutter von sechs Kindern. Ihr Mann ist Lehrer. Sein karger Lohn gab nur gerade 20 US-Dollars für den Familienunterhalt her. “Da nahm ich mir vor, diesen gänzlich ungenügenden Betrag wenigstens gewinnbringend einzusetzen”, erzählt Maman Eyenga. “Ich habe angefangen, mit Lebensmitteln zu handeln, vor allem mit Fischen, die ich den Fischern abkaufte.”
2012 nutzte sie die Gelegenheit, bei einem Programm von Swisshand mitzumachen. Nach einer Schulung in elementarstem Unternehmertum, welche sie in die Lage versetzte, die Finanzen eines Mini-Unternehmens im Griff zu behalten, erhielt sie einen ersten Kredit von 135 US-Dollars. Damit diversifizierte sie ihren kleinen Handel. Sie begann mit schönem Erfolg, auch Plastikwaren zu verkaufen: Kübel, Becken, Töpfe und anderes. Ein zweiter Kredit kurbelte ihr kleines Geschäft weiter an.
“Die Geschäfte laufen nun besser, und darüber bin ich sehr stolz”, strahlt Maman Eyenga. Die ganze Familie kann sie nun ernähren und die wichtigsten Bedürfnisse wie Arztbesuche finanzieren. Besonders stolz ist sie, dass sie vier ihrer Kinder in weiterführende Schulen zu schicken kann. Für die Zukunft hat sie aber noch einen grossen Plan: “Ich möchte ein kleines Haus bauen, um dort meinen Laden unterzubringen.”